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Chnum, ein Schöpfergott, der die Menschen und alle Dinge auf der Töpferscheibe formte. Wächter und Spender der Nilquelle bei Elephantine. Chnum war auch allgemein der Herr über das Wasser, den Nil, seine Fluten, Seen und Katarakte.
Dargestellt wird er in Menschengestalt mit Widderkopf und doppelt gedrehten Hörnern, vor einer Töpferscheibe sitzend beim Formen von Menschen. Verehrt wurde er in Elephantine und Esna.
Chnum war vermutlich ein überregionaler Gott. Er ist als Glied von Acht- und Neunheiten ausgewiesen und gehört deshalb zu den Angehörigen der Götterfamilie der 1. Dynastie. Die Zahl seiner Kultstätten ist kaum zu zählen. Seine Funktionen als Fruchtbarkeitsgott und die sinnfällige Bedeutung seines Kultes haben die Legendenbildung um seine Fähigkeiten als Töpfer gefördert.
Chnum, der Töpfer Mythologie
Chnum war der Herr des 1. Kataraktes in Oberägypten. Von dort wandte er sich gen Süden nach Nubien und gen Norden nach Unterägypten. Zahlreich wurden seine Häuser und groß die Verehrung, die man ihm entgegenbrachte. Er schuf die Menschen, denn sein Vater hatte ihm dazu den Auftrag gegeben. Zusammen mit Satet und Anuket sorgte er dafür, dass in jedem Jahr die Nilfluten reichlich über die Ufer traten und die Äcker benetzten, ohne Schaden anzurichten. In Antinoe, wo er mit seiner Frau Heket residierte, priesen ihn die Einwohner, weil er sie geschaffen hatte und nicht aufhörte, Menschen zuschaffen.
Sein Vater hatte im die Aufgabe zugeteilt, auf seiner Töpferscheibe die Menschen wie die Götter zu formen und auch deren Ka zu bilden. So beugte Chnum sich täglich zum Nil und barg von seinen Ufern den Schlamm, den er auf seiner Scheibe formte, bevor er sie in dem Schoße der Mütter barg, in dem sie zu ihrer Geburt heranwuchsen, betreut von seiner unermüdlichen Frau Heket. So ward er zum »Vater der Väter« und zur »Mutter der Mütter« und gepriesen an allen Orten als »Spender von Fruchtbarkeit und Bildner von Göttern, Menschen, Tieren und Pflanzen«. Er stand dem »Lebenshause« mit Güte und Geduld vor und formte das Schicksal jedes Menschen sorgfältig und überlegt, wenn er den Ka eines Menschen bildete. Sorgfältig prüfte er den Nilschlamm auf seine Güte und Feinheit und das Wasser auf seine Frische, mit dem er den Ton geschmeidig hielt, bis er das Bild des Menschen vollendet hatte, wie es sein Herz ihm eingab.
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