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Amun / Amun-Re
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Reichsgott, anfangs Gott des Windes
Amun = imen = verborgen
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Hieroglyphen für den Namen: Amun (jmn)
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Ikonographie und Verkörperung
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- Amun ist Mitglied der Triade von Theben.
- Seine heiligen Tiere sind Widder und Gans.
- Hauptkultort: Karnak / Luxor.
- In Theben unter dem Namen Amun-Re verehrt als Sonnen- und Schöpfergott.
- In der 12. Dynastie Verschmelzung der Götter Amun und Re zu Amun-Re.
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Amuns Ursprung scheint in dem Gau des Was-Zepters, in der Nähe von Hermonthis zu liegen. Erst in der XI. Dynastie erlangt er eine gewisse Bedeutung in Theben. Ursprünglich also Ortsgott von Theben, Fruchtbarkeits, Zeugungs- und Lichtgott und deshalb später mit dem Sonnengott Re zu Amun-Re verschmolzen und ihm gleichgestellt. Die Theologie gab ihm Mut zur Frau und Chons zum Sohn.
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Zuvor findet man ihn als mysteriösen Gott der Achtheit von Hermopolis »der Verborgene« so die Bedeutung seines Namens, und Gott des Windes, daher die Federkrone mit der Bedeutung »allem seinen göttlichen Odem einhauchen«. Später trat er als Schöpfergott auf, aus dem Nun entsteigend, die hermopolitanische Achtheit und danach die Welt durch die Macht seines Wortes erschaffend.
Abb. links: malerische Darstellung von Amun mit der typischen Federkrone, (teils zerstört). Deir el-Bahari, Theben-West.
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Er steigt nach der Vertreibung der Hyksos zum Reichsgott auf, sein Tempel in Karnak wurde das alle anderen überragende Bauwerk Ägyptens und die Amun-Priesterschaft die einflußreichste und wohlhabendste im Lande. Trotz dem Ereignis unter Echnaton von Amarna (Aton-Verehrung) konnte er sich bis ins 5. Jahrhundert v.Chr. behaupten.
Von allen Lokalgöttern Ägyptens haben Amun und Osiris die steilsten Karrieren gemacht. Mit Re verbunden, erscheint Amun gewöhnlich unter dem Namen Amun-Re, Amun-Re war der »Stier von Heliopolis«. Als König der Götter wurde er auch als Amun-Resonther bezeichnet. Als Gott des erobernden Ägypten sieht man ihn die "Neun Bogen", d.h. die barbarischen Völker niedertreten. In den Pyramidentexten wird Amun als ein »Von selbst Entstandener« genannt.
In der Regel wird er in Menschengestalt dargestellt, das Henkelkreuz in der einen, das Was-Zepter in der anderen Hand oder sitzend das Zepter und das Anch-Zeichen haltend, mit zwei hohen Federn auf dem Kopf. Seltener findet man ihn mit Widderkopf. Seine heiligen Tiere sind Widder und Gans. Mit seiner Gattin Mut und ihrem Sohn Chons bildet er die heilige Familie, eine Triade.
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Nach dem Glauben der Ägypter im Neuen Reich ist Amun-Re der Schöpfer der Welt. Während König Echnatons Regierung (Amarna-Zeit) erfährt Amun, durch die Religion des Aton, herbeigeführt durch Echnaton, eine unglaubliche Abschwächung. Erst nach dem Tode Echnatons steigt er wieder auf zum Reichsgott und die Amun-Priester mit ihm.
Abb. rechts: der Götterkönig Amun; Ramesseum
(Foto: Bernadett Andics)
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Mythologie
Als die Urwasser noch die Welt bedeckten und außer dem Feuchten und dem Windhauch noch nichts auf der Welt war, erhob sich aus den Wassern der Benben-Hügel, der ein großes Ei trug. Manche wollen wissen, dass Ptah das Ei geschaffen haben soll.
Aus dem Ei aber entsprang der Gott Amun. Er wohnte auf den Wassern wie eine Nilgans. Im tiefen Nachsinnen über sich und seine Umgebung schwamm er dahin, in Gedanken brütend, wie er seine Einsamkeit verändern könnte. Da gesellte er zu sich aus sich selbst die Gottherrin Amaunet. Dann erst schuf er alles, was in der Welt vorhanden war. Er schuf aber die Welt und alles, was in ihr lebt, indem er einfach ihr Kommen befahl. So blieb er auch in allen Dingen wirksam und mächtig, der 'Ba' aller Erscheinungen.
Deshalb war er der stärkste Herr in seiner Stadt Theben und Erster in seiner Stadt Karnak. Darauf wandte er sein Gesicht auf Nubien und wurde König in Nubien und im Goldlande Punt. Über allen Völkern fuhr er dahin als Chepre in der Sonnenbarke. Die Einwohner von Heliopolis aber nannten ihn Atum. Seine Frau Amaunet aber erschien den Bewohnern von Ascheru als Göttin und ließ sich Mut rufen. Der ehelichen Verbindung von Amun und Amaunet aber entsprang zuerst Chons, dem sein Vater die Stadt Theben gab.
Um Amun, Amaunet und Chons aber waren die Götter der großen Neunheit, die Amun gerufen hatte, damit sie die Welt gestalteten. Angeführt wurden sie von Month, dem Herrn des Gaues Hermonthis, der die Bewohner von Herakleopolis überwunden und Theben als neue Hauptstadt gegründet hatte. Amun unterwarf dann auch die Bewohner von On, der Stadt des Re. Daraufhin trat auch die Achtheit in den Hofstaat des Re ein, der sich nun stolz als Amun-Re und »Herr der Throne der beiden Länder« verehren lassen konnte. Mit Re und Ptah aber erschien er allen Völkern als alleiniger Gott. »Drei waren alle Götter, Amun, Re und Ptah und ihresgleichen gibt es keine anderen«.
Amun aber, der Vater der Achtheit und der Vater der Neunheiten, der den Ptah mit seinem Munde geschaffen hatte, um durch ihn die Achtheiten zu schaffen, blieb der, der seinen Namen verbarg; blieb aber als Herr der Luft und des Windhauchs in allen Dingen, »blieb Hauch des Lebens für alles; »Leben war sein Name«.
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Großer Amunhymnus
Nach einem Papyrus in Kairo, der aus der 18. Dynastie vor Echnaton datiert.
Heil dir, der du in Frieden ruhst,
Herr mit freudigem Herzen, mit mächtigen Erscheinungen,
Herr des Uräus, der die Doppelfeder erhebt, [
]
Deine Liebe ist im Südhimmel
und deine Zärtlichkeit ist im Nordhimmel.
Deine Schönheit fesselt die Herzen,
deine Liebe verlängert die Arme,
deine vollkommene Erscheinung macht die Hände bewegungslos,
die Herzen sind vergeßlich, wenn sie dich geschaut haben.
Einzige Form, die alles erschafft, was existiert,
der einzigartig bleibt, indem er Wesen erschafft.
Die Menschen sind aus seinen Augen gekommen,
die Götter sind aus seinem Mund entstanden.
[Es handelt sich um eine Anspielung auf die memphitische Vorstellung
der Erschaffung durch das Wort]
[
]
[Hier folgt eine Aufzählung der Handlungen des Gottes, um die Pflanzen und Tiere zu erschaffen, die an den Atonhymnus erinnert]
Heil dir, der du dies in seiner Gesamtheit erschaffst,
Einer der einzigartig bleibt, in den Armen von vielen,
der die Nacht damit verbringt, über die schlafende Menschheit zu wachen
[
]
Einer, der einzigartig bleibt ohnegleichen,
der Karnak vorsteht und Iuny an der Spitze seiner Neunheit,
der die Gerchtigkeit (Maat) jeden Tag lebt,
Harachte, Horus des Ostens [
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["Der in der Maat jeden Tag lebt" ist eine Anspielung auf das tägliche Ritual, in dessen Verlauf eine Statuette der Göttin Maat dem Gott dargebracht wird]
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Götter und Göttinnen im alten Ägypten
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Buchtipp: Die Götter und Göttinnen Ägyptens
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- Verlag: Komet (2001)
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