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Amenemhat I. – 12. Dynastie, Mittleres Reich
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Abb. oben: Sa Ra Amenemhat (Eigenname in Kartusche)
= Mit einleitendem Titel: Sohn des Ra "Amun ist an der Spitze". Thronname: Sehetep ib Re
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Der Nachfolger von Mentuhotep III. war der Wesir Amenemhat, der im Jahre 1991 v.Chr. die 12. Dynastie begründete und die Residenz des Reiches wieder nach Unterägypten verlegte. Südlich von Memphis baute er eine neue Stadt mit dem Namen Iz-taui, das bedeutet: »Amenemhat, der die Beiden Länder (= Ober- und Unterägypten) in Besitz genommen hat. Theben wurde zum Zentrum des neuen Amunkultes und zu einer mächtigen Priesterhierachie.
Amun, ein bis zur 11. Dynastie wenig bekannter oberägyptischer Lokalgott, wird unter Amenemhat I. zum wichtigsten Gott des Reiches.
Dass sich der neue Pharao diesem Amun besonders eng verbunden fühlte, klingt bereits in seinem Namen an: Amenemhat heißt soviel wie »Amun-ist-an-der-Spitze«. Und der König sorgte dafür, dafür, dass diese Verheißung Wirklichkeit wurde, indem er ihn mit dem Sonnengott Re gleichsetzte und zum Reichsgott erhob. Amenemhat stiftete dem Amunheiligtum in Karnak einen Altar und Statuen.
Die wichtigste innenpolitische Aufgabe bestand für Amenemhat darin, den Einfluß derjenigen Gaufürsten auszuschalten, die Mentuhotep I. im Kampf gegen Herakleopolis unterstützt hatten und daraus Rechte für sich herleiteten. Amenemhats Ziel war die Errichtung eines uneingeschränkten Absolutismus'. Auch knüpfte er weitere Handelsbeziehungen, z.B. zu Byblos dem wichtigsten Hafen und Warenumschlagplatz im Libanon sowie zu dem um 2000 auf der Insel Kreta entstandenen minoischen Reich. Exportgüter waren Wein, Oliven und Goldschmuck.
Amenemhat I. regierte ca. 30 Jahre, dann wurde er um 1962 v.Chr. aus ungeklärten Gründen ermordet, vermutlich von seiner eigenen Leibgarde. Der Totentempel und die 58 Meter hohe Pyramide Amenemhats I. stehen ganz in der Nähe seiner Residenz.
Sein Nachfolger: sein Sohn Sesostris I.
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... aus der Lehre des Königs Amenemhet I. an seinen Sohn Sesostris I.
Lehre, welche die Majestät des Königs von Ober- und Unterägypten, Sehetepibre, der Sohn des Re, Amenemhet, selig verfaßt hat, indem er in einer Botschaft der Maat zu seinem Sohn, dem Herrn des Alls, spricht:
»Du, der du als Gott erschienen bist, höre auf das, was ich dir sagen werde, damit du als König herrscht und die Länder regierst und ein Übermaß an Wohlsein erhältst. Halte dich fern von deinen Untergebenen, die nichts sind und deren Schrecken keine Beachtung zuteil wird. Nähere dich ihnen nicht in deiner Einsamkeit. Fülle nicht dein Herz mit einem Bruder, kenne keinen Freund, schaffe dir keine Vertrauten, denn es kommt nichts dabei heraus. Wenn du schläfst, behüte dir selbst dein Herz, denn ein Mann hat keine Anhänger am Tage des Unheils. Ich gab den Armen und zog die Waise auf. Ich ließ Erfolg haben den, der nichts hatte, wie den der etwas besaß. Aber – wer meine Speise aß, der stellte Truppen auf. Der, dem ich meine Arme gereicht hatte, der schuf Schrecken damit. Die mein Leinen trugen, sahen auf mich wie Gras. Wer sich mit meiner Myrrhe salbte, spuckte vor mir aus …«
In Wirklichkeit aber hat dieses Schreiben nicht der König Amenemhet selbst verfaßt, sondern erst Jahre später von seinem Sohn Sesostris in Auftrag gegeben, an den Dichter und Schreiber namens Cheti.
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Amenemhat II. – 12. Dynastie, Mittleres Reich
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Abb. oben: Sa Ra Amenemhat (Eigenname in Kartusche)
= Mit einleitendem Titel: Sohn des Ra "Amun ist an der Spitze". Thronname: Nub kau Re
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Der Sohn Sesostris' I. regierte das Reich ebenso lange wie sein Vater nämlich 36 Jahre. Er erbte ein gefestigtes und blühendes Königreich. Unter seiner Herrschaft wurden Handelsexpeditionen nach Nubien und ins Lande Punt organisiert. Ausserdem pflegte Amenemhat freundschaftliche Beziehungen mit den asiatischen Ländern. Er scheint von keinen militärischen Ambitionen besessen gewesen zu sein, sondern sich ganz der Konsolidierung von Wirtschaft und Handel gewidmet zu haben. In einer mit seinen Namenskartuschen versehene Kupferkisten in Tod (nähe Luxor) fanden Ausgräber kostbare Güter aus aller Welt, wie z.B. Goldschmuck aus Kreta, Lapislazuli-Amulette aus Mesopotamien sowie Silber- und Goldbarren.
Sein Nachfolger: sein Sohn Sesostris II.
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Amenemhat III. – 12. Dynastie, Mittleres Reich
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Abb. oben: Sa Ra Amenemhat (Eigenname in Kartusche)
= Mit einleitendem Titel: Sohn des Ra "Amun ist an der Spitze". Thronname: Ni maat Re
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In einem mächtigen und blühenden Königreich bemühte sich Amenemhat III., Sohn und Nachfolger von Sesostris III., um die Erschließung des Fayums.
Er verwandelte das unzugängliche Sumpfgebiet in eine fruchtbare Oase. Dafür wurde dem letzten großen Pharao des Mittleren Reiches im Fayum 2000 Jahre über seinen Tod hinaus göttliche Verehrung zuteil. Desweiteren führte er eine Expedition nach Nubien bis zum dritten Katarakt durch und ließ Türkise in den Minen des Sinai abbauen. Es ist möglich, dass er von seinem Vater als Mitregent eingesetzt wurde, und dass er selbst wiederum seinen Sohn Amenemhat IV. an der Regierung beteiligte.
Amenemhat III. herrschte 45 Jahre lang über Ägypten. Seine Pyramide und seinen Totentempel ließ der König in Hawara errichten, der größten Stadt des Fayum, wo das heilige Krokodil Sobek lebte.
Sein Nachfolger: Amenemhat IV.
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Amenemhat IV. – 12. Dynastie, Mittleres Reich
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Abb. oben: Sa Ra Amenemhat (Eigenname in Kartusche)
= Mit einleitendem Titel: Sohn des Ra "Amun ist an der Spitze". Thronname: Maa cheru Re
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Sohn von Amenemhat III., letzter König der 12. Dynastie. Über ihn weiß man nur wenig. Er hinterließ bei Masghuna, zwischen Memphis und dem Fayum eine Pyramide. Eine Königin, Sobeknefru folgte ihm auf den Thron. Kaum länger als vier Jahre dauerte ihre Herrschaft, die Manetho wahrscheinlich zu Recht als Schwester Amenemhats IV. ausgibt. Wieder endete eine Dynastie mit einer Frau auf dem Pharaonenthron. Viele ihrer kurzlebigen Nachfolger nannten sich ebenfalls Amenemhat, doch diese Versuche, an Glanz und Größe der Pharaonen der 12. Dynastie anzuknüpfen, waren zum Scheitern verurteilt.
Über die Gründe für den Untergang des Mittleren Reiches kann man nur Mutmaßungen anstellen. Mehr als 200 Jahre sollten vergehen, bis sich nach der Zweiten Zwischenzeit ein neues Königshaus etablieren und Ägypten einer neuen Blüte entgegenführen konnte. Währenddessen nisteten sich die Hyksos im Deltagebiet ein und unterwarfen Ägypten schweren Tributen. Ein Kleinfürst namens Kamose (17. Dynastie) wagte sich gegen die Fremdherrschaft der Hyksos aufzulehnen, sein Bruder Ahmose führte den Befreiungskampf erfolgreich fort.
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(© Zeichnungen: Anja Semling)
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