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Löwe

.Hauptkultorte

.Gott

Theben, Memphis, Letopolis

Sachmet, Mahes, Tefnut, u.a.


Der "König der Tiere", der Löwe, wurde im ganzen Land verehrt und die Löwenkulte waren gewiss über ganz Ägypten verstreut. Heute gibt es in Ägypten keine Löwen mehr. Zur pharaonischen Zeit lebten sie noch zahlreich am Rande der Wüstengebiete östlich und westlich des Niltals, vor allem an den Eingängen in das fruchtbare Land.

Der mächtige Löwe galt als Symbol der Stärke und so wurde er auch zum Sinnbild des siegreichen Königs. Er wurde gejagt mit dem Ziel zu beweisen wie der Pharao die Naturkräfte bezwingen konnte – der Löwe als Inbegriff der Naturgewalten. Szenen aus unterschiedlichen Zeitspannen zeigen den König vielmals als Löwe. Nach dem Glauben der alten Ägypter zeigte sich das Göttliche auch im mächtigen Löwe. Löwengottheiten wurden von den Ägyptern am meisten gefürchtet und respektiert. Die göttlichen Aspekte im Löwe zeigten sich sowohl als bösartig als auch gut.

Löwe

Löwe

maj = Löwe

(Ideogramm)


Große Göttinnen wie Sachmet, Tefnut oder auch einst Bastet, inkarnierten sich in der Löwin. Daneben gab es noch die Löwengöttinnen: Mehit, Menhit, Pachet, Seret, Schesmetet und ein Löwenpaar namens Ruti. Dies göttliche Löwen-Zwillingspaar Ruti war von frühester Zeit an mit den heliopolitanischen Gottheiten Schu und Tefnut verbunden. Mahes (Sohn der Bastet) zeigte sich gleichfalls als Löwe; vorzugsweise ein in der Spätzeit verehrter Gott. Und Apedamak eine rachsüchtige Löwengottheit existierte in den südlichen Regionen. Allen diesen Löwengottheiten war die gefährliche Seite ihres Verhaltens gemeinsam. Auffällig ist dass es sich hauptsächlich um Löwinnen handelt und diese spielen im ägyptischen Pantheon eine größere Rolle als ihre männlichen Artgenossen. Diese blieben in der Regel eher unauffällig.

Dargestellt wurden diese Löwengottheiten meist mit Löwenkopf und menschengestaltig, bzw. als Mischwesen und weniger in reiner Tiergestalt. Attribute die sie je nach Gottheit tragen konnten, waren Uräusschlange, Sonnenscheibe, Kronen.

Man findet den Löwen in dieser doppelten Ausführung sehr häufig in Totenpapyri sowie in Grabmalereien. Sie können den Zwillingsgott Ruti, den doppelten Löwengott Aker oder andere Götter wie Atum oder Re versinnbildlichen.

Abb. rechts: einer der beiden "Horizontlöwen", welche das "Gestern" und das "Morgen" symbolisieren oder auch den östlichen und den westlichen Horizont. Detail aus einem Totenbuch-Papyri.

Löwe


Auch in der Totenwelt und bei der Bestattung spielt der Löwe eine Rolle. Die königliche Totenbahre, auf der die Mumie ruhte, wurde von zwei Löwenfiguren getragen, die über den Verstorbenen wachen sollten. Löwen bewachten als Torwächter die Tore in der Unterwelt. Sachmet die Löwengöttin, genannt »die Mächtige«, galt als »Auge des Re« und als dessen Tochter; sie wurde nachweislich schon in der Frühzeit verehrt.

Sie war eine Schutzgöttin der Ärzteschaft und ihr unterstanden Krankheiten und Seuchen, aber auch die Heilung. Ihr aggressiver Charakter äußerte sich in der Eigenschaft einer Kriegsgöttin und sie war eine der gefürchtesten und bedeutendsten Gottheiten im Alten Ägypten schlechthin. In der Mythologie sollte Sachmet einst die gesamte Menschheit vernichten, was aber durch Res Zutun verhindert wurde.

Abb. links: Sachmet-Sitzstatuen.
British Museum, London. (Foto: Anja Semling)


Als Gemahlin des großen Gottes Ptah gehörte Sachmet der Triade von Memphis an und wurde auch dort kultisch verehrt.

Amenophis III. ließ während seiner Regierungszeit in der 18. Dynastie (Neues Reich) Hunderte von Sachmet-Statuen in Karnak aufstellen. Viele davon sind heute in Museen weltweit verstreut; siehe auch Abbildung oben.

Der heilige Löwe wurde offensichtlich auch mumifiziert und bestattet. Man findet ihn dargestellt als kleine und große Statue, in Reliefs und in Malereien. Als Schutzamulett sollte er den Ägypter vor allen Widrigkeiten des Lebens beschützen.

Abb. rechts: Löwe heute. (Foto: Anja Semling)


Der königliche Thron konnte schon auch Löwenhaftes an sich tragen, z.B. die Löwentatzen, die den Thronsessel trugen oder integrierte Löwenfiguren die Wache hielten. Dadurch sollten feindliche Angriffe ferngehalten werden, die von Menschen oder auch Geistern ausgehen konnten. Diese göttlichen Löwenwächter teilten dem Thron ihre Heiligkeit mit. Die Ägypter schützten an den Tempeln die Eingänge indem sie Übel abwehrende Löwenfiguren aufstellten. Schon im Alten Reich machten sie davon Gebrauch.

Ikonographie der Sachmet



Falke
Gans
Ibis
Katze
Krokodil
Kuh
Löwe

Nilpferd
Pavian
Schlange
Skarabäus
Stier
Widder

  • Das Tier im alten Ägypten
  • Autor: Philippe Germond
  • Verlag: Hirmer
  • Gebundenes Buch
  • ISBN: 978-3777491301
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