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Wissenschaft
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Nach der Lehre der Priester waren ursprünglich alle wissenschaftlichen Prinzipien dem Menschen von Thot Gott der Wissenschaften gegeben worden. Die Griechen nannten ihn auch Hermes Trismegistos, was der »dreimal Größte« bedeutet. Als Erfinder der Schrift angesehen, schrieb Thot alle seine Werke durch Inspiration des höchsten Gottes.
Abb. links: Thot mit Schreibbinse in der Hand.
Luxor-Tempel. (Foto: Jon Bodsworth)
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Die alten Ägypter hatten nachweislich schon früh beachtliche Kenntnisse über ein Sternenwissen. Texte, die gefunden wurden belegen dies. Im alten Ägypten war man demnach auf dem Gebiet der Astronomie sehr fortgeschritten. Seit frühester Zeit hatten die Ägypter von der Beobachtung der Himmelskörper ausgehend, ein astronomisches Jahr von zwölf Monaten errechnet. Jedem Monat schrieben sie 30 Tage zu. Das Jahr war in drei landwirtschaftliche Jahreszeiten von je vier Monaten unterteilt: die der Überschwemmung, der Saat und der Ernte. Diesem Jahr wurden zu den 360 Tagen noch fünf weitere angehängt, »Epagomenen« genannt; gewidmet den Göttern: Osiris, Isis, Seth, Nephthys und Haroeris (Horus der Alte).
Tierkreis
Man geht davon aus, dass der babylonische Tierkreis von den Ägyptern übernommen wurde und somit waren die Ägypter nicht die Erfinder des Tierkreises. Neben dem Tierkreis von Dendera soll es aber noch einen anderen altägyptischen geben (Dodekaoros-Tierkreis), der bekannterweise im 1. Jahrhundert in Schriften erwähnt wurde. Ob dieser älter ist als der Tierkreis von Dendera läßt sich kaum mehr feststellen.
Der Tierkreis von Dendera im Hathor-Tempel ist offensichtlich einer der ältesten Tierkreise in Ägypten vermutlich 2. Jahrhundert v.Chr. Dieser entstand als die Ägypter bereits den babylonischen Tierkreis schon übernommen hatten. Das in Stein gehauene Relief aus der Ptolemäer-Zeit (30530 v.Chr.) zeigt Himmelswesen.
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Seine Tierkreiszeichen nebst den Gestalten von Göttern und Göttinnen stellen die Beschreibung des Himmels während einer ganz bestimmten Epoche der Vergangenheit dar.
Abb. rechts: Tierkreis von Dendera.
(Zeichnung: Anja Semling)
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Und der moderne Tierkreis geht auf diese ägyptische Sicht des Nachthimmels zurück. Festgelegt sind u.a. hier diese Zeichen: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Ziegenfisch (Steinbock), Wassermann, Fische. Das Originalrelief des Tierkreises von Dendera befindet sich heute im Museum Louvre.
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Abb. oben: im Hathor-Tempel von Dendera. Oben links: Dekansterne. (Foto: Sönam Tharchin)
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Die obige Abbildung zeigt nebst den wuchtigen Hathor-Säulen auch reliefierte Details an der Decke, die Barken der Sterngötter, die im himmlischen Gewässer fahren, zeigen. In einer Reihe auch die Dekane.
Die alten Ägypter teilten ihren Himmelskreis in 36 Teile, bzw. Dekane, ein, von denen jedes unter einem Zeichen eines Sternes oder einer Sterngruppe stand. Jedes Teil umfaßte somit 10 Tage (36 x 10 = 360 Tage plus die 5 Epagomenen) bzw. einen zehntägigen Abschnitt. Das Wort "Dekane" stammt aber aus dem Griechischen. Doch bereits im Alten Reich gab es diese Einteilung. Später fügten die hellenistischen Astrologen diese Dekane in den Tierkreis ein. Es gibt auch zeitgenössische Listen in denen die Dekane mit Namen benannt sind. Die sog. Spätzeit kennt diese Listen aber nicht mehr und stellt in jeder Dekane eine eigene Gottheit dar, die zumeist in einer Barke fahrend sind wie im Deckenbereich des Hathor-Tempels von Dendera (Abbildung oben).
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Medizin
Die Medizin im Alten Ägypten hingegen findet man seit uralten Zeiten häufig mit Magie verbunden. Es sind viele medizinische Texte, auch über Gynäkologie, verschiedene Heilkünste und Mittel, ja sogar über die Chirurgie, erhalten geblieben. Die Kenntnisse der Ägypter beruhte vor allem auf der Theorie der Lebensgeister, die nach ihrer Vorstellung auf kleinen Booten durch den ganzen Körper transportiert wurden. Sie glaubten, dass im Augenblick des Todes diese Lebensgeister zusammen mit der Seele verschwänden, das Blut würde gerinnen, die Venen und Arterien würden sich leeren und damit würde die Seele aufhören zu leben. Die ägyptischen Ärzte kannten mit Sicherheit die Heilwirkungen einiger Pflanzen. Dafür waren sie offensichtlich in der Anatomie nicht sehr bewandert, obwohl sie im Einbalsamieren äußerst geübt waren. Der Grund dafür war ihre Religion, für die der tote Körper heilig war.
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Mathematisches
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Abb. rechts: Ausschnitt aus dem hieratisch geschriebenen mathematischen Papyrus Rhind (Rekonstruktion).
Originalpapyrus (heute im British Museum in London) stammt aus der 15. Dynastie, der allerdings von einer noch älteren Vorlage abgeschrieben wurde.
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Die Alten Ägypter hatten schon in der Frühzeit gute Kenntnisse zu Berechnungen ihrer Lagerräume, Landflächen und Getreideerträge. Dies kam schließlich auch der Architektur zu Nutzen. Anhand des Papyrus Rhind, welcher Vermessungsbeispiele zeigt, erkennt man, dass den Ägyptern bereits 2000 Jahre v.Chr. trigonometrische Funktionen bekannt waren. Der Papyrus enthält eine Abschrift von diversen Pyramidenaufgaben, denen man entnehmen kann, dass zumindest bis ins Mittlere Reich die Winkelmessung unbekannt war.
Der Böschungswinkel einer Pyramide wurde nicht in Grad sondern in Zentimetern ausgedrückt. Grundlage aller Abmessungen der Ägypter war die ägyptische Elle, die aus sieben Handbreiten bestand. Eine Handbreite = vier Finger; Ein Finger entspricht dem Maß von 1,9 Zentimetern, eine Handbreite 7,5 Zentimetern, eine Elle 52,5 Zentimetern. Mit Ellenstäben und Meßseilen wurde gemessen.
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Zahlen
Abbildung unten: Zahlen in Hieroglyphen, (Edfu-Tempel). Ganz links: Das Zeichen "sitzender Gott" steht für Million bzw. die Umschreibung für eine unvorstellbar große Zahl. Weitere Zahlen-Schriftzeichen die abgebildet sind: Hundertausender, Zehntausender, Tausender, Hunderter, Zehner. Die ganze Zahl lautet 1.333.330. (Foto: Carmen Wolfram)
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Rechnen, Mathematik:
Die Hieroglyphen für "Zahl" oder "Menge" lauteten rechet. Weil die Ägypter aber keine "Null" kannten, schrieben sie Einer, Zehner, Hunderter, Tausender usw. mit besonderen Zeichen (s.o.), die, ähnlich den römischen, in absteigender Reihe zusammengesetzt werden.
Die Ägypter verwendeten ein Dezimalsystem mit Zehnern und Hundertern. Die wichtigsten Zahlen hatten spezielle Zeichen. Die anderen Zahlen wurden als Vielfaches dieser Ziffern geschrieben. Entweder wiederholte man das Zeichen in der erforderlichen Anzahl oder schrieb einige Striche neben das Symbol. Die tatsächliche Zahl war die Summe aller wiederholten Zeichen.
Die häufigsten mathematischen Berechnungen waren Addieren und Subtrahieren. Wollte man multiplizieren wiederholte man eine Zahl so oft wie nötig mit sich selbst. Beispiel: 10 x 4 => 10+10+10+10 Die Ägypter dividierten, indem sie eine Zahl so lange abzogen, bis eine unteilbare Zahl blieb. Bei den Brüchen kannten sie nur die Stammbrüch (1/2, 1/3, 1/4, 1/5 usw.), alle anderen Brüche müssen immer erst in komplizierten Reihen von Stammbrüchen zerlegt werden. Die Kreisberechnung erfolgte nach der Formel Quadrat von 8/9 des Durchmessers, was für 'pi' den Wert 3,160 ergibt.
Elle ägyptisches Maß
Grundlage aller Abmessungen der Ägypter war die ägyptische Elle, die aus sieben Handbreiten bestand. Eine Handbreite = vier Finger; Ein Finger entspricht dem Maß von 1,9 Zentimetern, eine Handbreite 7,5 Zentimetern, eine Elle 52,5 Zentimetern. Mit Ellenstäben und Meßseilen wurde gemessen.
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