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3000 Jahre Historie > Spätzeit

Spätzeit

1075 – 332 v.Chr.

Die 3. Zwischenzeit, die eine Isolierung Ägyptens mit sich brachte, aber doch die staatliche Einheit Ägyptens formal gewahrt blieb, war der Beginn der sogenannten Spätzeit.

Ab 1075 v.Chr., 21. Dynastie, war Ägypten keine Großmacht mehr und fremde Mächte wechselten sich auf dem Pharaonenthron ab. Die Residenzen änderten sich laufend: Tanis, Sais, Bubastis und Mendes werden zu Hauptstädten – alles Städte im Deltagebiet. Nubien und die Ostwüste mit ihren Goldminen entgleiten der ägyptischen Herrschaft. Libysche Fürsten herrschten von Bubastis aus und gründen auf 200 Jahre eigene Dynastien in Unterägypten (Delta).

In Theben dagegen verselbständigte sich die Amun-Priesterschaft und nahm eine eigene Entwicklung. Die Hohenpriester führten gelegentlich sogar den Königstitel, doch offenbar mit Billigung der rechtmäßigen Herrscher im Norden – und von einer Doppelmonarchie kann zu jener Zeit keine Rede sein. Die Thebais des Hohenpriesters in der Praxis, ist aber theoretisch sozusagen ein »Gottesstaat«, in welchem der mächtige Götterkönig Amun durch Orakelerscheinungen alles Geschehen lenkt. »Amun ist der König« – so lautete das neue Dogma, welches auch im Thronnamen eines Königs in Tanis formuliert wird.
Nubische Könige, die »Äthiopen«, besetzen um 760 v.Chr. nach dem Tode Osokons III. die Thebais. Wenige Jahre nach dieser Besetzung beginnt eine Auseinandersetzung zwischen ägyptisierenden libyschen und nubischen Herrschern. Pije (Pianchi), der äthiopische König geht als Sieger hervor. Memphis ist Hauptstadt; in Nubien Napata.

In der sogenannten 25. Dynastie (ca. 722–664 v.Chr.) herrschen drei Könige über Ägypten, namens: Schabako, Schebitqo und Taharqo. Letztgenannter war königlichen Geblüts und der bedeutendste König der 25. Dynastie. Seine Bautätigkeit erstreckt sich vom Sudan bis ins Delta. Taharqo kam 690 v.Chr. an die Macht in Ägypten und Kusch.

Abb. links: Taharqo als herrische Mähnensphinx. Aus dem Tempel in Kawa (Nubien). British Museum, London.
(© Foto: Anja Semling)


Danach die 26. Dynastie (Tanwetamani, Psammetich, Amosis) und dann die Herrschaft der Assyer:
Um 720 v.Chr. taucht eine neue Gefahr für Ägypten im Osten auf: die Assyrer. Die Assyrer vertreiben die Nubier, und ägyptische Herrscher libyscher Abkunft werden von den Assyrern unter assyrischem Protektorat als Könige eingesetzt – die Saitenzeit. Ägypter und Assyrer versuchen den Zerfall ihrer Vormachtstellung in Vorderasien aufzuhalten – vergebens.
Bedeutende regierende Könige während dieser ägyptischen Periode, zwischen 1075–525 v.Chr.: Taharqo (690–664 v.Chr.), Smendes, Psusennes I.–II., Osorkon I.–III., Siamun, Scheschonk I.–III., Takelot I.–II., Psammetich I.–III., u.a.

Das Perserreich ist inzwischen auch aufgestiegen und unter Kyros erobern die Perser um 525 v.Chr. Ägypten. Unter ihnen wird Ägypten zu einer persischen Satrapie (von Satrap = persischer Statthalter). Die persischen Könige gelten als 27. Dynastie und regieren bis etwa 400 v.Chr. das Land als fremde Herrscher.
Die 28. Dynastie beherrscht dann der libysche König Amyrtaios von Sais (Manetho zählt ihn als einzigen König in dieser Dynastie) und unter ihm folgt ein Aufstand gegen die Perser. Die Könige der 29. und 30. Dynastie sind die letzten einheimischen Pharaonen. Nektanebos I. aus Sebennytos (um 380–343 v.Chr.) gilt als der erste König der letzten 30. Dynastie, die einen würdigen Ausklang der ägyptischen Geschichte bringt. Ihre fähigen Könige hinterlassen im ganzen Land Ägypten, von Tanis bis nach Elephantine und Philae, Baudenkmäler und vermehren das Tempelvermögen durch neue Landschenkungen. Sie führen gegen das persische Großreich erfolgreich Abwehrkämpfe. Doch um 343 v.Chr. gelingt den Persern die Rückgewinnung des Landes und der letzte Pharao Nektanebos II. flieht nach Nubien. Manche zählen die kurze Herrschaft der Perser bis 332 v.Chr., das Jahr in dem Alexander der Große Ägypten eroberte, noch zu einer 31. Dynastie – doch dies erscheint wohl eher willkürlich.

Damit beginnt eine Reihe von Fremdherrschaften, zwei Jahrtausende lang. Der nächsten Fremdherrschaft der Griechen folgt die der Römer und der oströmischen Kaiser sowie zuletzt die der Araber – seit 640 n.Chr.

Zwischen 337 n.Chr. bis 641 n.Chr. war die Koptenzeit (Kopten = früheste Christen).

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