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Abstammung der Hatschepsut
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Ahmose (Jahmes)
Mutter von Hatschepsut
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Thutmosis I.
Vater von Hatschepsut.
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Die genealogischen Beziehungen der Hatschepsut sind bis auf einige Ausnahmen recht gut belegt. Die Wissenschaft ist sich heute darüber einig, dass Hatschepsut königlicher Abstammung ist.
Geschichtliches:
Zu Anfang, um 1600 v.Chr. und noch vor der Gründung der 18. Dynastie erhob sich eine thebanische Familie über die Hyksos (»Herrscher der Fremdländer«). Aus dieser thebanischen Familie gingen die Ahmosiden hervor, die einst den Gott Jah als »Familiengott« verehrten. König Ah-mose (leiblicher Königssohn von Seqenenre), der die Ägypter nach langen schweren Kämpfen endgültig von den Hyksos befreite, begründete somit die Anfänge der 18. Dynastie. Seine Frau war die "Große Königliche Gemahlin" Ahmes-Nefertari (Titel: Königstochter, Königsschwester, Königsmutter, Herrscherschwester). Amenophis I. hieß Ah-moses' Sohn und Nachfolger auf dem Thron Ägyptens und dieser zählte gleichfalls zu den Ahmosiden.
Die Eltern der Hatschepsut:
Von der leiblichen Mutter der Hatschepsut, Königin Ahmose (Jahmes) sind nur die Titel "Königsschwester" und "Königsmutter" belegt, nicht aber "Königstochter"; somit sind die Zweifel an der königlichen Abstammung der Ahmose berechtigt. Einige Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass Ahmose die jüngste Schwester von König Amenophis I. war. Andere Historiker wiederum nehmen an, dass Ahmose die Tochter des Amenophis I. war [?]. Nach T. Schneider (Ägyptologe) ist Ahmose sogar die Schwester von einem Prinzen namens Amunmose.
Ahmose muss aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit königlicher Abstammung gewesen sein, da ihr späterer Gemahl Thutmosis I. bürgerlicher Herkunft (ziemlich sicher erwiesen, nichts spricht für seine kgl. Herkunft) durch sie legitimiert wurde. Der Vater von Thutmosis I. war laut der Ägyptologin Noblecourt, ein hochrangiger Offizier aus gutem Hause.
Ahmose war wahrscheinlich eine Erbprinzessin. Für die königliche Herkunft der Ahmose spricht ferner eine Darstellung auf einer Stele (Gedenkstein) mit der Thronbesteigungsanzeige Thutmosis' I., darauf folgt dem König nicht seine leibliche Mutter Seniseneb (nicht-königlicher Herkunft und Nebenfrau von Amenophis I.) sondern Ahmes-Nefertari, die Mutter des Amenophis' I.
Jedenfalls hat Amenophis I., jene Ahmose, nach dem frühen Tod seines einzigen Sohnes Amenemhet, mit Thutmosis I. verheiratet. Thutmosis I., war weder der Bruder noch der Sohn von Amenophis I. Es ist noch immer umstritten ob Thutmosis I. überhaupt mit dem Königshaus verwandt war. Seine Mutter Seniseneb und nur Nebengemahlin von Amenophis I., trägt jedenfalls keine herrschaftlichen Titel.
Nach der Heirat Thutmosis' I. mit Ahmose, hat Amenophis I. ihn zu seinem Thronerben bestimmt und legitimiert. Dieser Heirat zufolge konnte Ahmose eigentlich nur königlicher Abstammung gewesen sein. Mit Thutmosis I. gelangte auch ein neues Herrschergeschlecht an die Macht, welches den »Familiengott« Thot erwählt hatte, und deren Könige als die später berühmten Thutmosiden in die Geschichte eingehen.
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Abb. oben: die schwangere Ahmose (mittig). Geburtsmythos-Szene Deir el-Bahari.
(Foto: Elvira Kronlob)
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Aus dieser königlichen Verbindung, des Thutmosis' mit Ahmose, gingen zwei Kinder hervor: Neferubity und Hatschepsut, und somit war Thutmosis I. der leibliche Vater von Hatschepsut. Da Thutmosis I. eine Nebengemahlin hatte mit der er mindestens drei Kinder zeugte, alle Söhne, war er also fünffacher Vater. Zwei dieser Söhne, Wadjmose und Amenmose, starben vermutlich früh; ihre Mutter und auch die des dritten Sohnes Thutmosis' II., hieß Mutnofret (nicht-königlicher Abstammung). Thutmosis II. war somit der Halbbruder von Hatschepsut. Sie heiratete ihren Halbruder und erhielt dadurch den Status einer "Großen Königlichen Gemahlin". Hatschepsut gebar ihrem Gemahl mindestens ein Mädchen: Nofrure und vielleicht noch Meritre-Hatschepsut (?).
Thutmosis II. hatte wie sein Vater noch eine zweite Gemahlin, nicht-königlicher Herkunft, namens Isis. Mit ihr zusammen hatte er mindestens einen Sohn, nämlich der zwar spätere legitime Thronnachfolger Thutmosis III., doch war dieser nur seitens seines Vaters königlicher Abstammung. Und Thutmosis III. sollte zunächst aufgrund seines kindlichen Alters (zwischen zwei und acht Jahre) nicht seinem frühzeitig verstorbenen Vater direkt auf den Horusthron folgen. Was durchaus nichts Ungewöhnliches war. Auch frühere Königskinder wurden zunächst von ihrer (Stief-)Mutter vertreten in dem diese als Regentin auftrat. So zum Beispiel: Ahhotep I., Neith-Hotep, Merit-Neith.
Dieses Amt als Regentin übernahm also offensichtlich zunächst die Stiefmutter Hatschepsut, für Thutmosis III. Die seitens ihrer königlichen Abstammung von Vater und Mutter erbberechtigte Nachfolgerin, regierte zunächst als Königin/Regentin und daraufhin herrschte sie, durch Amuns göttlicher Legitimation, als Pharao über Ägypten. Hatschepsut, welche sich nicht davor scheute, ihre uneingeschränkte Macht über Ägypten öffentlich zu verkünden, geht somit als Frau in die ägyptische Geschichte ein, die sich im Namen Amuns, zur »Herrin Beider Länder« erhebt zum Pharao, als "lebender Gott".
Es war in der ägyptischen Geschichte, auch schon in frühester Zeit, keine Seltenheit wie wir wissen, dass eine Königin das Land regierte, bzw. als Regentin für den kindlichen Nachfolger auftrat. Hatschepsut jedoch "erhob sich selbst" zum Pharao.
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- Das Hatschepsut-Puzzle
- Die Pharaonin und ihr rätselhafter Flakon hautnah
- Herausgeber / Autor: Michael Höveler-Müller (Ägyptologe)
- Umfang: 160 Seiten
- 64 farbige Abbildungen
- Gebundenes Buch
- Erscheinungsdatum: 29. Juni 2015
- ISBN: 978-3-943904-97-0
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Die Geschichte der Pharaonin Hatschepsut ist einzigartig und jeder Altägyptenkenner weiß von ihr. Etliche Biografien sowie auch Romane gibt es zu dieser historischen Persönlichkeit, die einst über das Reich am Nil herrschte. Mit diesem Buch wird ihre Geschichte um ein entscheidendes Kapitel erweitert. Ziel des Buches dürfte auch sein, Hatschepsut noch bekannter zu machen. Schließlich ist sie eine der bedeutendsten Persönlichkeiten aus der alten Welt, die jahrhundertelang nach ihrem Ableben, zunächst dem Vergessen anheim fiel ...
Unter dem Titel "Das Hatschepsut-Puzzle" ist im Juni 2015 somit ein weiteres Buch hinzugekommen, das keine reine Biografie ist, sondern "eine Annäherung an den Menschen Hatschepsut" (zitiert nach Autor). Das Besondere an diesem Buch ist die ausführliche Vorstellung eines kleinen Artefaktes in Form eines Flakons, der selbstverständlich der Pharaonin gehörte.
Der Ägyptologe Michael Müller-Höveler der Leserschaft auch bekannt durch zahlreiche Bücher zu ägyptologischen Themen hat nicht nur dieses Buch herausgegeben, sondern sich maßgeblich an den Untersuchungen dieses Flakons der Hatschepsut beteiligt. Und ihm ist es auch zu verdanken, dass es zu ausführlichen Analysen des ominösen Gefäßes gekommen ist. Warum dies so bedeutsam war für die Wissenschaft, erklärt der Inhalt des Buches.
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