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Stein-Architektur > Pyramiden > Größte Pyramiden

Die größten Pyramiden

Es ist offensichtlich, dass die Entwicklung der Form der Pyramiden große Zeiträume beanspruchte. Man weiß, dass die Pyramiden nicht nur die Jetztzeit interessieren, sondern schon in den vergangenen Jahrhunderten die Neugier des Menschen weckten. Doch all die symbolischen Deutungen und die Mystifikationen früherer Zeiten, die teilweise bis heute weiterleben, wurden durch die Wissenschaft, die sowohl die Bauentwicklung wie die Konstruktionsformen aufdeckte, in keinem Fall bestätigt.

Abb. rechts: Bresche in der Mykerinos-Pyramide, Gizeh. (Foto: Peter Funk)
Pharao MYKERINOS (Menkaure),
4. Dynastie, Regierungszeit: 18 Jahre


Genaue Untersuchungen belegen,
dass die Pyramide aus einer Mastaba (arabisch = Bank) entstanden ist.


Mastaba, ein arabisches Wort, bezeichnet einen 5 bis 10 Meter hohen rechteckigen künstlichen Berg, dessen Seiten mit Steinen geböscht wurden und unter dem sich ein 5 bis 10 Meter tiefer Schacht befindet, der den Sarg aufnahm. Dieser Schacht wurde nach dem Begräbnis mit Steinen verschlossen. Im Laufe der Entwicklung wurde die Mastaba ausgehöhlt, d.h. es wurden Kammern ausgespart, die immer grösser und vielfältiger angelegt und mit Reliefs geschmückt wurden, die das tägliche Leben des Begrabenen schilderten. Für die Beamten des Pharaos, auch für Königinnen, wurden zahlreiche Mastabagräber – parallel zum Pyramidenbau – angelegt.

Neben den folgenden aufgelisteten größten Pyramiden und der Djoser-Mastaba, gab es noch zahlreiche kleinere Pyramiden für Könige und Königinnen.

(Foto: Ingrid Ruthe / Pixelio.de)

König DJOSER um 2670–2600 v. Chr. – 3. Dynastie
Stufenmastaba von Sakkara
Erster monumentaler Steinbau in Ägypten. Bau war ursprünglich begonnen als einfache Mastaba, die dreimal vergrößert und zweimal überbaut wurde, mit zunächst vier Stufen danach mit sechs Stufen.


König SNOFRU (Senofru), 4. Dynastie, Regierungszeit: 44 Jahre
Drei Grabkomplexe: Meidumpyramide, Knickpyramide, Rote Pyramide.

(Foto: Stefan Eggers / pyramidenbau.info)

Meidum-Pyramide
Vielleicht nach Baukatastrophe(?) unvollständig geblieben. Die Pyramide wurde jedenfalls in zwei großen Etappen erbaut. Jahre später verblendeten Arbeiter das Monument und verwandelten es in eine echte Pyramide. Heute ist davon nur noch der Kegelstumpf erhalten.
Höhe: 92 Meter


(© Foto: Jon Bodsworth)

Knick-Pyramide
Bei Dahschur errichtete Snofru seine zweite, die erste echte Pyramide der Geschichte. Doch nach statischen Problemen mussten die Baumeister den Winkel der Pyramide auf halber Höhe abflachen.
Höhe: 104 Meter
Neigungswinkel: 54°, ab Höhe v. 44,90 m aber ein Winkel v. ca 43°
Name der Pyramide: "Es erscheint Snofru"


(© Foto: Jon Bodsworth)

Rote Pyramide
Etwa in seinem 30. Regierungsjahr begann Snofru mit dem Bau seiner dritten, der Roten Pyramide von Dahschur. Sie wurde die erste perfekte Pyramide der Geschichte.
Höhe: 104 Meter
Neigungswinkel: rund 43°
Name der Pyramide: "Es erscheint Snofru"


(Foto: Carmen Wolfram)

König CHEOPS (Chnum Chufu),
4. Dynastie, Regierungszeit: 35 Jahre
Große Pyramide (Cheops-Pyramide) Bau der ersten Pyramide von Giseh.
Höhe: 146,59 Meter (höchste Pyramide)
Höhe heute: noch 137,18 Meter,
Volumen: 2.592.986 Kubikmeter
Gewicht der Steinmassen: 6.000.000 t
Neigungswinkel: 52° 52'
Seitenlänge: 230 Meter
Name der Pyramide: "Horizontisch ist Cheops"


(Foto: Jörn Krause / Pixelio.de)

König CHEPHREN (Chaf-ra),
4. Dynastie, Regierungszeit: 35 Jahre
Chephren-Pyramide Bau der zweiten Pyramide von Giseh.
Höhe: 143,50 Meter
Name der Pyramide: "Groß ist Chephren"


(© fröse multimedia, cheopspyramide.de)

König MYKERINOS (Menkaure),
4. Dynastie, Regierungszeit: 18 Jahre
Mykerinos-Pyramide Bau der dritten Pyramide von Giseh.
Höhe: etwa 66 Meter
Name der Pyramide: "Göttlich ist Mykerinos"



Weitere Pharaonen, die sich eine Pyramide errichten ließen:

Altes Reich: Radjedef, Schepseskaf, Userkaf, Sahure, Neferirkare, Schepseskare, Neferefre, Neuserre, Menkauhor, Djedkare, Unas, Teti,
Phiops I., Merenre, Phiops II., Neferkare II.
Mittleres Reich: Amenemhet I.–III., Sesostris I.–III.
Die Pyramiden der Könige im Mittleren Reich bestehen aus:
der eigentlichen Pyramide, Totentempel, Pyramidenstadt.


Herrscher aus dem Alten Reich und ihre Pyramiden:

DJOSER Netscherj-chet

Kartusche

König Djoser aus der 3. Dynastie und sein genialer Baumeister Imhotep setzten drei Mastabas übereinander.

Doch das Gebäude schien des Königs nicht würdig. Eine einseitige Ummantelung wurde vorgenommen und noch zwei Stufen daraufgesetzt.Die Mastaba des König Djosers, die als Stufenmastaba bezeichnet wird, besitzt eine rechteckige Grundform von ca. 110 Meter auf 121 Meter. Ihre Stufen steigen bis zu einer Höhe von ca. 60 Meter empor. Unter der Mastaba, im Felsboden, befindet sich ein ganzes System von Kammern und Gängen. Die Pyramide von Djoser liegt asymmetrisch in einem grossen, von einer wunderbar gehauenen Mauer umsäumten Gelände. In dieser Mauer fassen wir den ersten gehauenen Steinbau der Weltgeschichte.

SNOFRU = [Gott] hat mich vollkommen gemacht

Kartusche

Gegen Ende der 3. Dynastie soll König Snofru der erste Erbauer einer echten Pyramide gewesen sein. Es wurde zunächst eine achtstufige Meidum-Pyramide errichtet. Die Stufen wurden später ausgefüllt, so dass die Außenseiten vom Boden bis zur Spitze der Pyramide glatte Flächen bildeten. Die Pyramide wurde aber aus irgendeinem Grund nicht zu Ende gebaut.

Der Pharao musste angeblich seine Residenz im 12. oder 13. Regierungsjahr nach Dahschur verlegen und ließ wohl deshalb das Bauwerk unvollendet. In Dahschur, etwa 50 Kilometer nördlich von Meidum, stehen die beiden anderen Pyramiden, die ebenso Pharao Snofru zugeordnet werden.Die 104 Meter hohe südliche Pyramide wurde unter dem Namen Knick-Pyramide bekannt, da sie von ihrer Mitte an einen veränderten Neigungswinkel aufweist. Der Neigungswinkel einer klassischen Pyramide beträgt 52 Grad. Die Knick-Pyramide hingegen erhält anfänglich einen Neigungswinkel von 58 bis 60 Grad. Doch als sich während der Bauphase Risse im Kammersystem aufzeigten, wurde der Neigungswinkel um etwa 6 Grad reduziert. Trotzdem vermehrten sich die Bauschäden wegen des hohen Druckes der Steinmassen und der fehlenden Festigkeit des Untergrunds am Fundament. Erneut wurde ein Eingriff vorgenommen, sodass die Pyramide nach 49 Metern einen Knick auf 45 bis 43 Grad macht. Ab dem Knick wurden dann nur noch kleinere und leichtere Blöcke verarbeitet. Die Knick-Pyramide verfügt über zwei Eingänge; der nördliche Eingang von wo man schräg abwärts die Vorkammer erreicht, die an die Hauptkammer anschließt. Der zweite, westliche Eingang liegt viel höher und führt zu einer unvollendeten Kammer über dem Felsboden.
Die dritte Grabpyramide Snofrus soll die Rote Pyramide gewesen sein, die von Anfang an mit einem Neigungswinkel von 45 Grad errichtet wurde. Der Baubeginn musste im 28. Regierungsjahr Snofrus gewesen sein, da eine Inschrift auf einem Eckstein der Roten Pyramide versehen ist, die dies angibt. – Der Überlieferung nach, verkörperte König Snofru das Ideal eines guten Königs.

CHEOPS (=Chnum Chufu)
= Der Gott Chnum ist es, der mich schützt

Kartusche

Die drei Pyramiden von Giseh, insbesondere aber die größte von ihnen, die »Cheops-Pyramide«, oder auch genannt die »Große Pyramide«, des Königs Cheops aus der berühmten 4. Dynastie, wurde zu den Sieben Weltwundern der Antike gezählt, das in seiner Gesamtheit als einziges Weltwunder heute noch steht!

König Cheops (Chufu) verheirat mit seiner Schwester Merit-ites, durch die er den Thronanspruch erwarb, baute die größte aller Pyramiden bei Giseh, rund 30 km nördlich von Memphis. Bei der Cheops-Pyramide fällt auf, dass der Neigungswinkel wieder 52 Grad betrug. Seine Seitenlänge hat nahezu 230 Meter und die Masse der Pyramide beträgt 6,5 Millionen Tonnen Kalkstein. Bis zu einer Höhe von beinahe 150 Metern aufragend wirkt der Bau ebenso durch seine gigantischen Maße wie durch seine schlichte Form. Cheops' Pyramide ist von allen Pyramiden, diejenige die am sorgfältigsten erbaut wurde, das wurde durch eine gewissenhafte Nachmessung ihrer Fundamente bewiesen.

Theorie 1: Was die Anordnung der Gänge und Grabkammern im Innern der Cheopspyramide angeht, so wurde sie allem Anschein nach dreimal verändert. Die unterirdische Grabkammer blieb unvollendet.

Wahrscheinlich gab man sie auf, als man befürchtete, dass ihre Lage sich längst unter dem Volk herumgesprochen hatte und zur Grabräuberei geradezu herausfordern könnte. Aus eben diesem Grunde gab man wahrscheinlich auch den Bau der sog. Königinnen-Kammer auf, um schließlich die mit Rosen-Granitblöcken verkleidete Königskammer etwa im Zentrum der Anlage erbauen zu können.

Im Innern der großen Cheops-Pyramide.
(Foto: Carmen Wolfram)

Bild


Eine weitere Theorie der Wissenschaft läßt vermuten, dass die Cheops-Pyramide von Anfang an so geplant war, wie sie uns heute zeigt, nämlich absichtlich mit drei Kammern: Felsenkammer, »Königinnen-Kammer« und Grabkammer. Aufgrund alter kultischer Rituale, wurde die Felsenkammer bewußt miteingeplant und gebaut. Die Zugangspassage führte anfangs durch das Pyramidenmauerwerk und setzt sich dann im Felsgestein unter der Pyramide fort.

Bild

Unter dem Pyramiden-Scheitel endet der schräg abfallende Stollen in einer aus dem Felsen gehauenen Kammer, deren unfertiger Zustand den Eindruck erweckte, dass man hier die Arbeit vor ihrer Fertigstellung aufgab.

Im Inneren der Cheops-Pyramide.
(Foto: Carmen Wolfram)


Stattdessen wurde der ursprüngliche, in die Tiefe führende Gang etwa 20 Meter vom Eingang entfernt unterbrochen und durch das bereits vorhandene Pyramiden-Mauerwerk hindurch legte man einen neuen Gang an, der ansteigt und nach etwa 40 Meter in eine horizontale Passage übergeht, die zu einer zweiten Grabkammer führt, die sogenannte »Königinnen-Kammer«. Und auch dieser Raum macht einen unfertigen Eindruck. Schließlich setzte man den aufsteigenden Stollen über den Punkt, wo der ebene Gang abzweigt, hinaus fort und erweiterte die Fortsetzung. Man bezeichnet diesen Abschnitt des Ganges als »Große Galerie«. Am oberen Ende der »Großen Galerie« schützten Falltüren die Grabkammer oder auch die »Königskammer«. Vollständig mit Granit ausgekleidet enthält sie einen schmucklosen rechteckigen Sarkophag ohne Deckel.

Abb. oben: Hunderte Steinblöcke der Cheopspyramide (Foto: Peter Funk)


Cheops' Pyramide umgeben in Reihen ausgerichtete Mastaben, sowie drei kleine Pyramiden. Die Große Pyramide (Cheops-Pyramide) war zu allen Zeiten auch ein Symbol für die Beherrschung der Elemente, gebaut von der absoluten Elite einer Kulturepoche im Zeichen des Glaubens und der ewigen Fortdauer ihrer unsterblichen Seele.
Der Pyramidenforscher Mark Lehner vermutet, dass eine Arbeiterschaft (keine Sklaven) zwischen 20.000 und 30.000 Mann, für den Bau der Pyramide tätig waren in einem Zeitraum von ca. 25 Jahren – mit einer Kern-Mannschaft von ca. 4000 Mann, die als Steinschlepper und Steinmetze tätig waren. (Mehr zum Bau einer Pyramide siehe > "Pyramidenbau".)

Das Gesamt-Kammersystem der Cheops-Pyramide:

© Grafik: Anja Semling


CHEPHREN (Chaf-ra) = Er erscheint, ein Re

Kartusche

Nach Cheops' Tod übernahmen zunächst unmittelbare Verwandte seine Thronfolge, bis Chephren an die Regierung gelangte und die 4. Dynastie weiterführte.

Er kehrte mit seiner Nekropole wieder nach Giseh zurück. Als neuer Herrscher gab er den Auftrag, neben der Pyramide seines Vaters Cheops eine eigene Nekropole errichten zu lassen.Der gewählte Baugrund bot die günstigsten Voraussetzungen für einen weiteren Monumentalbau – die Chephren-Pyramide. Er nutzte die Steinbruchreserven, die noch vorhanden waren vom Bau. Chephren versuchte die Dimensionen der Cheops-Pyramide noch zu übertreffen, was aber aus unbekannten Gründen im Anfangsstadium aufgegeben wurde. Chephrens Grabmal erreichte nach der Fertigstellung annähernd die Höhe der Cheops-Pyramide, steht aber auf einem ca. zehn Meter höheren Plateau, so dass der Eindruck vermittelt wird, sie sei die größte Pyramide von Giseh. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit war es Chephren, der den großen Sphinx errichten ließ.


MYKERINOS (Menkaure)
=
Mit bleibenden Lebenskräften, ein Re

Kartusche

Ein weiterer Herrscher der 4. Dynastie mit einer Pyramide auf dem Gizeh-Feld war Mykerinos.

Die Pyramide des Mykerinos, Chephrens Nachfolger, markiert einen klaren Einschnitt in der Geschichte der monumentalen Grabbauten. Mit einer Basislänge von etwa 104 Metern erreichte sie nur eine Höhe von 66 Metern. Ausmaße die bis zum Ende des Pyramidenbaus nicht mehr überboten wurden. Die Mykerinos-Pyramide entstand zu einer Zeit, da die königliche Zentralgewalt offensichtlich an Macht verloren hatte. Die kleinste der drei Giseh-Pyramiden, die Mykerinos-Pyramide, gehört trotz seiner geringen Größe zu den absoluten Höchstleistungen der Ägypter. Mit Granit verkleidet und aufwendigem Kammersystem birgt sie noch heute so manches Rätsel für die Zukunft.

(© Zeichnungen Pharaonen: Anja Semling)

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